Was für ein Handballabend in der Klingenhalle! Der HSV Solingen-Gräfrath hat am Samstagabend in der 2. Handball-Bundesliga Frauen ein echtes Ausrufezeichen gesetzt. Gegen den bislang verlustpunktfreien Tabellenzweiten TG Nürtingen feierte das Team von Trainer Jonas Schlender einen dramatischen 31:30 (16:13)-Heimsieg und ließ die Zuschauer in der Klingenhalle jubeln.
Starker Start und mutiger Auftritt in Halbzeit eins
Von Beginn an zeigte der HSV, dass er sich vor dem Favoriten nicht verstecken würde. Mit hoher Intensität in der Abwehr und einem konzentrierten Tempospiel übernahmen die Solingerinnen früh die Kontrolle. Nele Spengler und Vanessa Brandt sowie eine starke Liv-Stine Eckardt im Tor setzten in der Anfangsphase die Akzente.
Nach dem 7:5 durch Frida Heimann (15.) baute der HSV seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Über 12:7 (20.) und 15:11 (28.) ging es mit einer verdienten 16:13-Führung in die Pause – eine erste Duftmarke gegen die favorisierten Gäste.
Nürtingen kommt zurück – HSV behält die Nerven
Nach dem Seitenwechsel erhöhte Nürtingen den Druck. Die Gäste zeigten, warum sie bisher ungeschlagen waren, und glichen in der 54. Minute erstmals wieder aus (28:28). Doch der HSV bewahrte kühlen Kopf und konnte sich auf eine erneut überragende Katja Grewe im Tor verlassen, die in der Schlussphase mehrfach stark parierte.
In den letzten fünf Minuten überschlugen sich die Ereignisse:
Hannah Gutzeit traf in der 59. Minute zum 30:29, doch Nürtingen antwortete postwendend – 30:30. Dann die entscheidende Szene: Sophie Pickrodt tankte sich durch und erzielte 30 Sekunden vor Schluss das 31:30 – die Halle tobte. Nürtingen nahm die letzte Auszeit, kam noch einmal zum Wurf, aber Katja Grewe parierte in der Schlusssekunde und sicherte den umjubelten Heimsieg!
Teamleistung als Schlüssel
„Das war pure Leidenschaft“, lobte Trainer Jonas Schlender nach dem Spiel. „Wir haben heute als Mannschaft gekämpft, jede hat für die andere gearbeitet – und genau das hat uns den Sieg gebracht.“
Neben der starken Torhüterleistung überzeugte der HSV vor allem durch mannschaftliche Geschlossenheit: Nele Spengler verwandelte sicher von der Siebenmeterlinie, Hannah Gutzeit und Mia Bomnüter erzielten wichtige Treffer und Sophie Pickrodt übernahm in den entscheidenden Momenten Verantwortung.
Unterstützt von einer fantastischen Kulisse wurde der Abend zum Handballfest. Bereits am Nachmittag hatte die weibliche B1-Jugend in der Jugend-Bundesliga mit einem klaren 46:27-Sieg gegen die HSG Ahnatal/Calden vorgelegt. Ein Einlagenspiel der Campkids rundete den gelungenen Doppelspieltag ab.








